Fettreduzierte Sahne – empfehlenswert?

Was bietet der Handel an?

Ein Blick in das Kühlregal bietet eine unübersehbare Vielfalt an Sahne-Produkten. Schnell wird klar, dass ein normaler Schlagrahm mit 32 % Fett ohne irgendwelche Zusätze nur noch schwer zu finden ist. Lediglich bei Bio-Schlagsahne wird auf Zusätze vollständig verzichtet. Um die natürliche Aufrahmung zu verhindern, wird bei handelsüblichem Schlagrahm das Verdickungsmittel Carrageen beigemischt. Ohne diesen Zusatz bildet sich nach einigen Tagen eine Rahmschicht an der Oberfläche. Carrageen, ein langkettiges Kohlenhydrat, das aus verschiedenen Rotalgen gewonnen wird, verhindert das. Es wird in der Lebensmittelindustrie als Gelier- und Verdickungsmittel eingesetzt und ist als Lebensmittel-zusatzstoff unter der Nummer E407 zugelassen. Verbraucher störten sich wohl an der Absetzung der Fettschicht – und die Industrie reagierte prompt. Im Grunde genommen sind wir also an dieser Entwicklung selbst Schuld. Das Problem ist nur, dass wir jetzt – außer wir entscheiden uns für teurere Bio-Produkte - keine Wahlmöglichkeit mehr haben, denn praktisch alle Hersteller setzen dem Schlagrahm nun Carrageen bei.

Gehärtete Fette und Aromastoffe anstatt natürliche Sahne

Darüber hinaus gibt es jedoch Angebote, die die Bezeichnung „Lebensmittel“ nicht verdienen. Bei der Liste der Zutaten sträuben sich einem die Haare! Anstatt Sahne finden sich hier gehärtete Fette, Emulgatoren und Stabilisatoren mit Aroma- und Farbstoffen zu einem künstlichen Cocktail zusammen gemischt. Da wird einem beim Lesen schon schlecht. Dann lieber Zwetschendatschi ohne Schlagsahne!

Auch zum Kochen werden solche „Designer-Produkte“ angeboten, die außer einer bunten, verführerischen Flasche nichts zu bieten haben. Diese Mixturen aus Lebensmittelzusatzstoffen, haben nichts mehr mit einem natürlichen Lebensmittel oder gar der Verfeinerung von Speisen zu tun.

Genau so wenig empfehlenswert ist Sahne aus der Sprühdose. Hier ist neben einem Gemisch aus Zusatzstoffen auch noch das umweltschädliche Treibhausgas Distickstoffmonoxid enthalten. Diese „Schlagsahne“ muss nicht einmal im Kühlregal stehen, weil sie durch die vielen Zusatzstoffe nicht mehr verdirbt. Natürlich ist es praktisch, einfach auf die Düse zu drücken und schon hat man fertige Sahne. Sich und der Umwelt zuliebe sollten Sie jedoch diese Produkte nicht verwenden.

Fazit

Achten Sie beim Kauf von Sahneprodukten auf die Zutatenliste. Lassen Sie sich von den bunten Flaschen, die mit 7 % oder 21 % Fettgehalt werben, nicht verführen. Ziehen Sie natürliche Lebensmittel immer den künstlich zusammen-gemischten vor. Genießen Sie Ihren Zwetschgendatschi mit richtiger Sahne ohne schlechtes Gewissen. Zum Kochen ist Kochsahne mit reduziertem Fettgehalt empfehlenswert. Aber bitte machen Sie einen großen Bogen um alle Produkte, die nur aus Zusatzstoffen bestehen.