Medikamente und Nahrungsergänzungen richtig einnehmen
Antibiotika
Bestimmte Antibiotika wie zum Beispiel Tetracycline oder Macrolide verlieren ihre Wirkung, wenn sie zusammen mit Milchprodukten eingenommen werden. Das Antibiotikum verbindet sich mit dem Kalzium der Milch und bildet große Moleküle, die die Darmwand nicht mehr passieren können und deshalb nicht in die Blutbahn gelangen. Das Antibiotikum wird wieder ausgeschieden, ohne seine Wirkung entfalten zu können.
Tipp: Ein Antibiotikum nehmen Sie am besten eine Stunde vor einer Mahlzeit ein. Auf Milchprodukte verzichten Sie am besten während der gesamten Einnahmezeit.
Magnesiumpräparate zum Einnehmen
Wer Magnesiumpräparate zusammen mit kohlesäurehaltigem Mineralwasser einnimmt, bräuchte die Tablette erst gar nicht einzunehmen. Magnesium ist ein sehr bindungsfreudiges Mineral und bildet feste Komplexe mit der Kohlensäure. Dadurch kann Magnesium im Darm nicht resorbiert werden und wird einfach wieder ausgeschieden. Der gleichzeitige Verzehr von Kohlenhydraten, wie Brot, Kartoffeln oder Nudeln kann die Aufnahme von Magnesium verbessern, eisenhaltige Lebensmittel wie rotes Fleisch oder Aprikosen verringern die Wirkung von Magnesiumpräparaten.
Tipp: Magnesium immer mit stillem Wasser einnehmen. Am besten man verwendet Magnesium äußerlich als so genanntes Magnesium Oil, das auf die Haut gesprüht wird. Damit werden auch die bekannten Nebenwirkungen wie Durchfälle bei höheren Dosen umgangen.
Zinkpräparate
Zinkpräparate werden am besten zusammen mit Vitamin C und Eiweiß eingenommen, denn diese beiden Stoffe verbessern seine Aufnahme.
Tipp: Mit Orangensaft einnehmen und ein Lachs – oder Käsebrot dazu essen.
Hustenlöser
Wenn Sie Hustenlöser mit dem Wirkstoff Acetylcystein (ACC, Fluimucil) einnehmen, sollten Sie immer dazu etwas essen, denn Acetylcystein ist im Magen schlecht verträglich. Das Essen sollte leicht verdaulich und idealerweise nicht scharf und auch nicht fett sein, um den Magen nicht zusätzlich zu belasten. Hustenlöser mit dem Wirkstoff Ambroxol (Mucosulvan, Ambroxol ratiopharm) entfalten hingegen ihre Wirkung besonders gut nach dem Genuss eines deftigen Essens.
Grapefruits und Medikamente
Grapefruits führen bei jedem dritten Medikament zu verstärkten Wirkungen und Nebenwirkungen. Die Enzyme der Grapefruit hemmen bestimmte Enzyme im Darm, die für den Abbau von Medikamenten zuständig sind. Dadurch gelangt vermehrt Wirkstoff ins Blut, was die Leber überfordern kann. In manchen Fällen können die Wechselwirkungen zwischen Medikament und Grapefruit sogar lebensgefährlich sein.
Tipp: Während der Dauer der Medikamenteneinnahme auf Grapefruits und deren Saft verzichten.
Publiziert am von Dr. Barbara Hendel