Regionale Lebensmittel auf dem Vormarsch

Regional erzeugte Lebensmittel sind gefragt wie nie. Mittlerweile gibt es sogar ein eigenes Siegel für Regionales, das hellbau-weiße Logo „Regionalfenster“. Das bundesweite Label soll Verbrauchern mehr Information und Orientierung geben. 

Regionalfenster-Siegel

Neues Siegel „Regionalfenster“

Ab Januar 2014 sollen Verbraucher mit dem "Regionalfenster" auf einen Blick erkennen, welche Lebensmittel tatsächlich aus der auf der Verpackung angegebenen Region kommen. Damit erhalten Verbraucher eine bundesweit einheitliche und verlässliche Kennzeichnung für regionale Produkte.

Vorausgegangen ist eine Testphase im Jahr 2013. Das Regionalfenster wurde zur Internationalen Grünen Woche 2014 bundesweit eingeführt. Regionalität bei Lebensmitteln ist gefragt wie selten zuvor. Dies bestätigt eine Befragung des Marktforschungsinstitutes "konkret" von über 2.000 Verbrauchern. Demnach bevorzugen über 75 Prozent der Verbraucher regionale Lebensmittel. Rund 70 Prozent sind zudem bereit, dafür einen höheren Preis zu bezahlen. Mittlerweile beläuft sich der Umsatzanteil regionaler Lebensmittel auf über 20 Prozent.

„Regional“ könnte das neue „Bio“ für die Region werden, denn nachhaltige Wertschöpfung im unmittelbaren Umkreis ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch. Das große Plus bei Gemüse und Obst: Regionale Produkte kommen frisch geerntet auf den Markt. Behandlungsverfahren, um die Frischware haltbarer zu machen sind nicht erforderlich. Die kurzen Transportwege sparen zudem Chemie und Treibstoff, schonen also die Umwelt. Aber das neue Label ist nicht nur für Frischware wie Obst und Gemüse vorgesehen auch für verarbeitete Lebensmittel, wie zum Beispiel Milchprodukte oder Fleisch- und Wurstwaren.

Welche Informationen enthält das „Regionalfenster“?

In dem Info-Feld auf der Packung können Kunden ablesen, woher die wichtigsten Zutaten stammen und wo sie verarbeitet wurden. Die Region kann ein Bundesland, zum Beispiel Bayern, ein Landkreis, aber auch eine Beschreibung wie „100 Kilometer um München“ oder „aus Hessen“ sein.

Die erste Hauptzutat muss zu 100 Prozent aus der Region stammen, genau wie die „wertgebenden Zutaten“ – etwa Erdbeeren im Erdbeerjoghurt. Bei zusammengesetzten Produkten muss die Summe aller regionalen Rohstoffe in Prozent angegeben sein. Auf dem Etikett eines Schinkens könnte dann zum Beispiel stehen: Schweine zu 100 Prozent aus Bayern, hergestellt in 87616 Marktoberdorf.

Auch Bio-Lebensmittel nach wie vor mit steigenden Zuwachsraten

Aber auch Bio-Lebensmittel werden nach wie vor verstärkt nachgefragt, wenn auch die zweistelligen Zuwachsraten der letzten Jahre langsam abschwächen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Umsatz um 5,5 Prozent gesteigert. Am liebsten wird bei Gemüse, Obst, Milch, Eiern und Geflügel auf Bio-Produkte zurückgegriffen.

Preise für Bio-Ware und Produkte aus der Region

Auch wenn die Verbraucher bereit sind, für regionale und Bio-Produkte mehr Geld auszugeben, muss Bio-Ware und Produkte aus der Region nicht unbedingt teuer sein. Die Discounter Aldi, Lidl und Co. bieten verstärkt Bio- und regionale Produkte an. Ein zusätzlicher Vorteil bei den Discounteren: durch die hohen Umsätze wird die Ware täglich frisch geliefert und so hat man die Gewähr, dass die gekauften Lebensmittel nicht schon Tage im Regal liegen, sondern auch tatsächlich frisch sind. Die günstigen Preise der Discounter machen es praktisch für jeden Geldbeutel möglich, auf Bio- und regionale Ware zurückzugreifen.

Fazit

Ob sich das neue Siegel bei den Verbrauchern durchsetzt, muss sich zeigen. Verbraucherschützer monieren, dass die Verwendung für Hersteller freiwillig ist. Sie fordern eine gesetzliche Regelung, wann eine Regionalkennzeichnung erlaubt ist.

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