Schlafmangel macht hungrig und dick

Studiendesign
In der Studie wurden 16 gesunde junge Erwachsene zwei Wochen lang im Krankenhaus der Universität beobachtet und untersucht. In den ruhigen Schlafräumen konnten die Wissenschaftler nicht nur das Licht regulieren, sondern auch den Stoffwechsel der Bewohner genau aufzeichnen.
Während der ersten drei Tage durften alle Teilnehmer neun Stunden schlafen. Anschließend wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt: Die eine Gruppe durfte fünf Tage lang neun Stunden lang schlafen. Die Mitglieder der anderen Gruppe kamen nur noch fünf Stunden zur Nachtruhe. Sie durften erst zwei Stunden später zu Bett und wurden zudem zwei Stunden früher geweckt. Zum Essen durften sich alle Probanden nach Belieben von einer breiten Auswahl bedienen. Nach fünf Tagen wurden die Gruppen getauscht.
Studienergebnis
Die Probanden mit Schlafdefizit verbrauchten im Mittel fünf Prozent mehr Energie. Auf der anderen Seite konsumierten sie aber sechs Prozent mehr Kalorien. Im Mittel nahmen sie während der Schlafmangel-Phase fast ein Kilo zu.
Beim Frühstück waren die übernächtigten Probanden zwar zurückhaltend, weil ihre innere Uhr möglicherweise noch im Schlafmodus war. Dafür aber griffen sie spät abends verstärkt zu kalorienreichen Lebensmitteln – insbesondere Fetten und Kohlenhydraten.
Mangelnder Schlaf alleine führt also nicht zur Gewichtszunahme, aber er steigert den Appetit und kann so zu Übergewicht führen. Verantwortlich dafür wird ein Molekül namens 2-Arachidonoylglycerol gemacht, das bei kurzem Schlaf eine hohe Konzentration im Blut aufweist. Das lässt unser Hungergefühl ansteigen.
Fazit
Zwar verbrauchen Menschen im Wachzustand mehr Energie als beim Schlafen, gleichzeitig neigen sie aber zum Verzehr kalorienreicher Kost - insbesondere spät abends und nachts. Wer also abspecken will, sollte demnach dringend auch auf ausreichend Nachtruhe achten. Denn zu wenig Schlaf macht hungrig und schlägt so aufs Gewicht.
Publiziert am von Dr. Barbara Hendel