Was ist Chronobiologie?

Chronobiologie ist die Wissenschaft von der zeitlichen Organisation von Lebewesen und erforscht den Einfluss biologischer Rhythmen auf den Organismus. Zahlreiche biologische Rhythmen folgen einer inneren Uhr, wie zum Beispiel die Herzfrequenz, die Atmung, der Blutdruck oder die Nieren- und Leberfunktion. Auch die Konzentration und Ausschüttung von Hormonen weisen einen Tag-Nacht-Rhythmus auf. Aktuelle Untersuchungen geben deutliche Hinweise, dass es auch beim gesunden Essen auf den richtigen Zeitpunkt ankommt.

Bislang war man der Meinung, dass es egal sei, zu welcher Tageszeit und in welcher Aufteilung man isst. Es komme einzig und allein auf die Tagesbilanz an, das heißt wie viele Kalorien man innerhalb 24 Stunden zu sich nimmt. Ebenso unerheblich sei es, wie viele Mahlzeiten pro Tag eingenommen werden und dass es keinen Unterschied mache, ob man nun zu Mittag oder zu Abend eine kalorienreiche Mahlzeit verzehrt. Die Forschungsergebnisse der Chronobiologie widerlegen nun diese traditionelle Lehrmeinung.

Der Physiologe Prof. Maximilian Moser von der Medizinischen Universität in Graz hat sich diesem Thema verschrieben und bezeichnet das Leben im biologischen Rhythmus als die Kraft, die uns gesund hält. In unserer hektischen Zeit weichen die Lebensrhythmen vieler Menschen von den Gesetzmäßigkeiten ihrer inneren Uhr ab. Diese Ignoranz führt früher oder später zu gesundheitlichen Störungen.

Die größte gesundheitliche Herausforderung unserer Zeit liegt darin, die dramatische Verfettung unserer Gesellschaft zu stoppen. Die Chronobiologie kann im Kampf gegen das Übergewicht von großer Bedeutung sein. Die beiden wichtigsten Fragen in diesem Zusammenhang sind: „Wie oft am Tag soll ich essen?“ und „Macht opulentes Essen am Abend dick?“

Diese beiden Fragen sind Gegenstand der nächsten Beiträge.

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