Die Aufgaben des Darms

Aufspaltung der Nahrung
Alles was wir essen, wird auf Verwertbares untersucht und in kleinste Teile – Zuckerbausteine, Aminosäuren und Fettsäuren zerlegt, dass diese vom Blut aufgenommen werden können und uns als Energie zur Verfügung stehen.

Resorption von Vitalstoffen
Mindestens genauso wichtig wie die Nährstoffe, Zucker, Eiweiß und Fett ist die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Einige Vitamine werden sogar vom Darm selbst synthetisiert.

Schutzbarriere zur Außenwelt
Auch wenn der Darm im Verborgenen im Innern des Körpers liegt, so stellt er doch die Grenzfläche zur Außenwelt dar. Das Darminnere bleibt so lange Teil der Außenwelt, bis die Stoffe kontrolliert über die Darmschleimhaut in das Blut und den Körper gelangen.

Sitz des Immunsystems
80 Prozent unseres Immunsystems hat seinen Sitz im Darm und entscheidet darüber, ob wir gesund bleiben oder krank werden. In einem gesunden Darm sind dreimal mehr Immunzellen vorhanden als in der Milz, im Knochenmark und in den Lymphknoten zusammen. Der Darm ist der Ort, wo unser Organismus mit einem Großteil der Krankheitserreger und Giftstoffe zusammentrifft. Und genau hier, an der Grenzfläche zur Außenwelt, sitzen die Wächter unserer Abwehr, die gesunden Bakterien, die dafür sorgen, dass unser Immunsystem aktiviert und in Alarmbereitschaft versetzt wird, wenn dies notwendig ist.

Produktion von Hormonen, Vitaminen und Enzymen
Nicht nur unsere Hormondrüsen, auch der Darm bildet wichtige Hormone, wie das Stresshormone Cortisol, aber auch das Glückshormon Serotonin oder das Schlafhormon Melatonin. Daneben produziert der Darm viele Enzyme und Coenzyme, die eine zentrale Rolle für den Stoffwechsel übernehmen. Auch wichtige Vitamine wie Vitamin B1, B2, B6, B12 und K, das wir dringend für Herz und Kreislauf benötigen, wird von Darmbakterien gebildet.

Entgiftung
Der Darm ist ein Entgiftungsorgan. Giftstoffe der Leber und des gesamten Stoffwechsels werden mit dem Stuhl aus dem Körper eliminiert. Deshalb ist eine gute und regelmäßige Entleerung so wichtig. Bei Verstopfung bleiben die Toxine und alle faulenden und gärenden Stoffe von schlecht verdauter Nahrung im Dickdarm liegen und vergiften uns. Diese Autointoxikation kann für viele Krankheiten verantwortlich sein.

Säure-Basen-Ausgleich
Hier geht es weniger um die Säurepufferung im Blut als vielmehr um den optimalen pH-Wert im Darm für die Schaffung eines lebensfreundlichen Milieus, in dem die guten Darmbakterien sich wohlfühlen, damit sie ihren Aufgaben nachkommen können und gleichzeitig verhindern, dass sich krankmachende Keime vermehren.

Darmflora und Gehirn
Nicht nur der Kopf hat ein Gehirn, auch der Darm! Er verfügt über viele Millionen Nervenzellen, die ähnlich agieren wie jene im Gehirn – Fachleute sprechen deshalb auch vom Darm- oder Bauchhirn bzw. der Darm-Hirn-Achse. So kann eine gestörte Darmflora die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen oder sogar zu psychische Störungen und neurologische Erkrankungen führen. Menschen mit einer Darmerkrankung wie dem Reizdarmsyndrom oder Morbus Crohn leiden deshalb nicht selten auch unter Angststörungen oder Depressionen. Umgekehrt kann das Mikrobiom auch die Entstehung von Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Parkinson begünstigen.