Ayurveda Ernährung

Nach der ayurvedischen Lehre ist der Mensch dann gesund, wenn er sich in körperlichem und seelischem Gleichgewicht befindet. Ein kranker Mensch befindet sich demnach im Ungleichgewicht. Ziel des Ayurveda ist es, Balance in Körper und Geist zu bringen und so ein langes und erfülltes Leben zu ermöglichen. Der Ernährungsweise wird dabei eine wichtige Rolle beigemessen. Bei der ayurvedischen Ernährung handelt es sich überwiegend um eine lacto-vegetarische Kost, die aber kleine Mengen an Fleisch und Fisch enthält. Gewürze spielen eine große Rolle und dienen als natürliche Heilmittel. Entsprechend vielfältig werden sie in der ayurvedischen Küche eingesetzt. Häufige Verwendung finden Gewürze und Kräuter wie Kardamom, Ingwer, Kurkuma, Safran, Kreuzkümmel, Zimt und Koriander.

Die Philosophie der Doshas

Der Ayurvedischen Ernährungstheorie liegt die Philosophie der „Doshas“ zugrunde. Durch die Auswahl der richtigen Speisen sollen die Menschen gesund bleiben und sich viele Beschwerden lindern, vorausgesetzt der Mensch ernährt sich entsprechend seiner individuellen Konstitution.  Der Konstitutionstyp ergibt sich aus den drei Doshas, bekannt als Vata, Pitta und Kapha. Sie stellen dynamische Kräfte im Universum dar und haben elementaren Einfluss auf unsere Konstitution. Jeder Mensch besteht aus den drei Doshas, Vata, Pitta, Kapha, jedoch sind die Ausprägungen individuell unterschiedlich.

Eigenschaften der unterschiedlichen Dosha-Typen

Vata-Typen Pitta-Typen Kapha-Typen
Leichter Körperbau Mittelschwerer Körperbau Stabiler, schwerer Körperbau
Abneigung gegen kaltes und windiges Wetter Abneigung gegen Hitze Große Ausdauer
Vergisst schnell Zielstrebig Gutes Langzeitgedächtnis
Begeisterungsfähig Unternehmenslustig Ruhige Persönlichkeit
Unregelmäßige Verdauung Gute Verdauung Langsame Verdauung
Neigung zu Verstopfung Bevorzugt kalte Speisen und kühle Getränke Neigung zu Fettleibigkeit
Neigung zu Schlafstörungen Neigung zu Ungeduld und Ärger Tiefer und guter Schlaf
Kurzlebige Gefühl- und Begeisterungsausbrüche Führungsanspruch Toleranz

Quelle: C. Leitzmann / M. Keller / A. Hahn (2005): Alternative Ernährungsformen.
2. überarbeitete Auflage Hippokrates.

Auswahl der Lebensmittel nach dem Konstitutionstyp

Im Ayurveda setzt sich alles aus dem fünf Elementen – Erde, Wasser, Feuer, Luft, Raum - zusammen, so auch die Lebensmittel und die Doshas. Vata ist durch Luft und Raum geprägt, Pitta durch Feuer und Wasser und Kapha durch Erde und Wasser. Für jeden Konstitutionstyp gibt es geeignete und ungeeignete Lebensmittel. Rohkost wird in der ayurvedischen Ernährungslehre selten empfohlen. Warme und gekochte Gerichte gelten als leichter verdaulich.

 

Lebensmittelauswahl nach Konstitutionstyp

Karotten, Gurken, Rote Bete, Spargel, grüne Bohnen, milde Rettiche, Zwiebeln, Knoblauch (nicht roh) Süße, bittere und herbe Gemüsesorten wie Gurken, Zucchini, Erbsen, Sellerie, grüne Paprika, Kartoffeln, Chicorée, Blattsalate Alle Blattgemüse, scharfe, bittere und herbe Gemüsesorten: Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Kartoffeln, alle Kohlarten, Rettich
Basmatireis, Weizen Basmatireis, Weizen, Hafer, Geste Gerste, Buchweizen, Mais, Hirse, Roggen, Dinkel, wenig Reis
Alle Milchprodukte Milch, Butter, Ghee (geklärte Butter), Hüttenkäse Warme Magermilch, Ziegenmilch, Ghee
Sojaprodukte, grüne und rote Linsen, Mungbohnen, Kichererbsen Sojaprodukte, alle Hülsenfrüchte außer Linsen Alle Hülsenfrüchte außer Sojaprodukten und weißen oder schwarzen Bohnen
Alle Öle und Fett in kleinen Mengen Oliven- und Sonnenblumenöl, Soja- und Kokosöl Mandel-, Maiskeim-, Sonnenblumen-, Sesam- und Olivenöl in kleinen Mengen
Süßes und reifes Obst: Bananen, Mangos, Melonen, Ananas, Pflaumen, Orangen, Beeren, Kirschen, Pfirsiche, Trauben, Zitronen Alle süßen Früchte: Bananen, Mangos, Melonen, Feigen, Birnen, Kirschen, Ananas, Pflaumen, Orangen, Äpfel, Trauben, Rosinen, Avocados Äpfel, Birnen, Beeren, Kirschen, Aprikosen, Mangos, Pfirsiche, Dörr- und Trockenobst
Alle Nüsse und Samen in geringen Mengen Kokosnüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne in kleinen Mengen
Alle natürlichen Süßmittel Alle Süßmittel außer Honig und Melasse Honig
Ingwer, Kardamom, Zimt, Cumin, Senfkörner, Senfsaat Eher wenig Gewürze, aber: Koriander, Kardamom, Zimt, Fenchel, Safran, Kurkuma, Ingwer, frische Kräuter, wenig Salz Scharfe Gewürze wie Ingwer, schwarzer Pfeffer, Koriander, Kurkuma, Nelken, Kardamom, Zimt, wenig Salz

Quelle: C. Leitzmann / M. Keller / A. Hahn (2005): Alternative Ernährungsformen.
2. überarbeitete Auflage Hippokrates.