Vorsicht “light”!

Wo “light” drauf steht, sind nicht zwangsläufig weniger Kalorien oder mehr Gesundheit enthalten. Die Bezeichnung “light” ist nämlich kein gesetzlich definierter und geschützter Begriff. Deshalb verbergen sich die unterschiedlichsten Produkteigenschaften dahinter.

“light” steht für:

  • weniger Zucker
  • kalorienarm
  • kalorienreduziert
  • fettarm
  • fettreduziert
  • koffeinarm
  • alkoholfrei
  • alkoholarm
  • leicht gesalzen
  • leicht bekömmlich
  • kohlensäurearm (bei Mineralwasser)
  • nikotinarm (bei Zigaretten)

Grundsätzlich stellt sich die Frage nach dem Sinn von „light“-Produkten. Für uns Menschen sind Lebensmittel umso wertvoller, je Natur belassener sie sind. Bei „light“-Produkten handelt es sich immer um industriell veränderte Nahrungsmittel, deren Wert daher äußerst zweifelhaft ist.

Süße Getränke

Cola light beispielsweise hat zwar weniger Kalorien als normales Cola, enthält aber große Mengen an Süßstoff, die sich auf unsere Gesundheit nachteilig auswirken können. Immer noch nicht ist geklärt, ob Süßstoff nicht doch den Insulinspiegel erhöht und damit die Fetteinlagerung begünstigt und den Fettabbau hemmt. In jedem Fall fördert der süße Geschmack die Sucht nach Süßem und verhindert damit das Erlernen eines natürlichen süßen Geschmacks.

Milchprodukte

Bei Milchprodukten bedeutet “light” in der Regel “fettärmer“. Nach dem Lebensmittelgesetz darf „leichter“ Käse höchstens 32,5 Prozent, „leichter“ Quark 12,5 Prozent und „leichter“ Joghurt maximal 1,8Prozent Fett enthalten. Manche Produkte tragen die Aufschrift fettreduziert. Diese Klassifikation ist nur bei Milchprodukten gesetzlich festgelegt: Fettreduziert sind Lebensmittel dann, wenn sie 40 Prozent weniger Fett als vergleichbare Produkte enthalten. Das heißt jedoch nicht, dass es sich dabei dann wirklich um fettarme Lebensmittel handelt.

Nur bei Käse und Quark, also bei konzentrierten Milchprodukten, macht „light“ wirklich Sinn, nachdem durch den Entzug von Wasser eine hohe Fettkonzentration, vornehmlich aus gesättigten Fettsäuren, entsteht. Hier sollten Sie Käse mit einem Fettanteil zwischen 30 und maximal 50 Prozent wählen und bei Quark auf Magerquark mit 12,5 Prozent Fett zurückgreifen. Käse soll auch schmecken und der Fettgehalt ist maßgeblich dafür verantwortlich.

Bei Milch und Joghurt hingegen, mit einem natürlichen Fettgehalt von 3,5 Prozent, sollten Sie sich für Natur belassene Produkte entscheiden. Denn was passiert denn mit dem 0,01 prozentigen Joghurt? Nachdem der Joghurt durch den Fettentzug wässrig wird, mischt die Industrie Maisstärke, Emulgatoren und Geschmacksverstärker bei, um wieder Konsistenz und Geschmack zu erlangen. Doch Maisstärke hat einen glykämischen Index von 110. Sie ahnen schon was passiert! Der Insulinspiegel steigt mit all seinen negativen Folgen. Jetzt haben Sie zwar ein paar Gramm Fett eingespart, aber Ihr Insulinspiegel ist in die Höhe geschossen und stoppt Ihre Fettverbrennung, ohne dass Sie sich einer Schuld bewusst sind. Einen Hinweis auf der Verpackung suchen Sie vergeblich, denn die Deklarationspflicht so genannter Hilfsstoffe, wie Maismehl, muss erst ab 5 Prozent Anteil auf der Verpackung angegeben werden.

Unter “light” sind auch Quarkzubereitungen im Handel erhältlich, die mit Luft oder Stickstoff voluminös aufgeschäumt werden. Das sieht jetzt zwar nach mehr aus, der Kaloriengehalt pro 100 Gramm ist jedoch unverändert geblieben!

Butter oder Margarine

Auch die Frage „Butter oder Margarine“ beschäftigt viele Menschen. Margarine wurde 1867 erfunden, als Butterersatz für das französische Heer. Damals handelte es sich um ein Streichfett aus Rindertalg. Heute wird Margarine aus Ölen, Magermilch oder Wasser, Emulgatoren, Gelatine, Aroma- und Farbstoffen hergestellt. Sie enthält etwa 80 Prozent Fett und 20 Prozent Wasser. Butter hingegen besteht aus Milch und Sahne. Sie enthält 82 Prozent Fett und ca. 18 Prozent Wasser. Was den Fett- und Kaloriengehalt betrifft, bestehen also keine großen Unterschiede. Allerdings handelt es sich bei der Butter um ein Naturprodukt, bei der Margarine um ein künstliches Produkt. Und dann ist da noch die Geschmacksfrage. Mit anderen Worten: Wenn Sie Butter mögen und maßvoll verwenden, spricht nichts dagegen, der Butter als natürliches Lebensmittel den Vorzug zu geben. Einzige empfehlenswerte Ausnahme bei Margarine: Olivenöl-Margarine.

Was bedeutet „kalorienreduziert“?

Auch bei den Bezeichnungen “kalorienarm” und “kalorienreduziert” sollten Sie sehr kritisch sein: Kalorienarme Lebensmittel dürfen nicht mehr als 50 Kilokalorien in 100 Gramm verzehrfertigen Lebensmitteln und Getränken enthalten. Für Suppen und Brühen gilt der Höchstwert von 20 Kilokalorien pro 100 Milliliter. Dagegen müssen kalorienreduzierte Lebensmittel mindestens 40 Prozent weniger Energie als vergleichbare normale Lebensmittel liefern. Demnach sind kalorienreduzierte Produkte zwar kalorienärmer, es fragt sich jedoch im Vergleich wozu?

Fazit

Kehren Sie künstlichen, industriell hergestellten Produkten den Rücken und vertrauen Sie auf Natur belassene Lebensmittel. Bereiten Sie Ihre Speisen aus frischen Lebensmitteln zu, dann haben Sie die Gewähr, dass Sie sich gesund ernähren.