Nahrung als Medizin

Glauben Sie, Arzneimittel gebe es nur in der Apotheke? Dann ist Ihnen entgangen, was Biochemiker in den letzten Jahren mit modernster Technik feststellten: In Obst und Gemüse sind unzählige heilende Stoffe enthalten, die in unterschiedlicher Zusammensetzung gegen viele Krankheiten Hilfe bieten. Was Pflanzen in einem mehrere Millionen Jahre dauernden Prozess an Wirkstoffen entwickelten, um selbst zu überleben, hilft auch den Menschen beim Verzehr der Pflanze. Nahrung als Medizin – Tiere nutzen diese Heilstoffe seit jeher instinktiv. Wenn sie krank werden oder sich ungesund fühlen, wandern sie oft kilometerweit auf der Suche nach einer bestimmten Pflanze, die spezielle heilende Wirkstoffe enthält. Selbst das scheinbar kümmerlichste Pflänzchen am Straßenrand enthält äußerst bioaktive Stoffe, die von den Tieren zur Gesunderhaltung gefressen werden.

Alle Pflanzen entwickeln ihre eigenen Schutzstoffe zum Beispiel gegen freie Radikale, die durch Sonneneinstrahlung entstehen, gegen Bakterien, Pilze und Viren oder gegen größere Tiere wie Mäuse oder Vögel. Und sie produzieren die so genannten Flavonoide, die Proteine, Enzyme oder Vitamine in Wurzeln, Schaft, Blüte oder Blatt vor innerer Zerstörung bewahren sollen.


Weil die Natur eine nahezu unendliche Formenvielfalt hervorbringt, gibt es auch unvorstellbar viele unterschiedliche Pflanzenwirkstoffe. Diese wirken jedoch häufig nicht isoliert, sondern am besten in ihrem natürlichen Verbund. Dies ist die Erklärung dafür, warum Medikamente, die aus einzelnen isolierten Pflanzenstoffen hergestellt werden – selbst wenn sie hoch konzentriert sind – nicht an die Wirkung der Pflanze als Ganzes heranreichen. Nutzen Sie das Wissen über Nahrung als Medizin.