Diagnostik und Testmethoden

Entscheidend für eine wirkungsvolle Allergietherapie, gewissermaßen das A und O, ist eine genaue Diagnose. Dabei steht die Befragung des Kranken im Mittelpunkt. Je gründlicher die Krankengeschichte recherchiert wird, umso exakter kann die Therapie erfolgen und umso besser sind die Heilungschancen. Zusätzliche wertvolle Hinweise für die Diagnosestellung liefern dem Arzt Beobachtungen des Patienten, wo, wann und unter welchen Umständen sich das Krankheitsbild ausprägt oder verschlechtert.

Konventionelle Testverfahren

Neben der ausführlichen Anamnese stehen dem Arzt spezifische Testmöglichkeitenzur Verfügung. Die gebräuchlichsten Verfahren sind nachfolgend, unterschieden in die zwei Gruppen - Hauttests und Bluttests -, zusammengefasst.

Hauttests

  • Epikutantest (Läppchentest)
    Bei diesem Allergietest wird die Testsubstanz mittels eines Läppchens auf der Haut, meist am Rücken, fixiert. Nach jeweils 48 und 72 Stunden werden die Reaktionen abgelesen. Der Epikutantest eignet sich vor allem bei Kontaktekzemen.
  • Reibetest
    Beim Reibetest wird, wie der Name schon sagt, an der Innenseite des Unterarms mit dem verdächtigten Allergie auslösenden Stoff, beispielsweise mit Tierhaaren, ein paar Mal kräftig gerieben. Besteht eine Sensibilisierung auf das Allergen, zeigt sich häufig bereits wenige Minuten später eine allergische Hautreaktion.
  • Pricktest
    Hier tropft der Arzt Lösungen verschiedener Allergie-Auslöser auf die Unterarme des Patienten. Mit einer feinen Nadel oder Lanzette ritzt er die Haut unter dem Tropfen an, und bringt so die Testsubstanz unter die Haut. Nach etwa 20 Minuten kann der Arzt das Ergebnis ablesen. Bilden sich an den jeweiligen Einstichstelle Rötungen oder Schwellungen, kommt die entsprechende Substanz als Allergen in Frage. Beim Pricktest handelt es sich um den gängigsten Allergietest, weil er schnell geht, allerdings ist er schmerzhaft und stellt besonders für Kinder eine sehr belastende Prozedur dar.
  • Scratch-Test
    Im Prinzip ähnlich dem Pricktest, nur wird hier zuerst die Haut an der Teststelle oberflächlich eingeritzt und das Test-Material nachträglich aufgetragen.
  • Intrakutantest
    Bei diesem Verfahren werden Allergenverdünnungen etwas tiefer unter die Haut gespritzt, so dass sich eine Quaddel bildet. Je nach Art der Allergie kommt es nach zwanzig Minuten, acht Stunden oder zwei Tagen zu einer allergischen Reaktion.
  • Provokationstests der Schleimhäute
    Hierbei sprüht der Arzt ein Spray in die Nase, das einen Allergieauslöser enthält. Besteht eine Allergie, schwillt die Nase zu. Die gleiche Prozedur kann auch bei den Augen und der Lunge durchgeführt werden. Dabei wird das Allergen entweder auf die Bindehaut der Augen geträufelt oder beim bronchialen Provokationstest eingeatmet. Während einer Sitzung können höchstens zwei Allergene getestet werden.

Bluttests
Bluttests sind schonender als Hauttests, die von Patienten oft als unangenehm empfunden werden. Im Labor werden aus dem entnommenen Blut die Antikörper, so genannte Immunglobuline, bestimmt, die Ihr Immunsystem gegen Nahrungsmittel gebildet hat. Dabei unterscheidet man Immunglobulin G und Immunglobulin E.

  • Immunglobulin E-Test
    Die gebräuchlichsten Bluttests basieren auf der Suche nach Immunglobulin E wie der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbens-Test) und der RIST-Test (Radio-Immuno-Sorbens-Test). Beide basieren auf dem Wissen, dass bei einer Allergie übermäßig viele Immunglobuline des Typs IgE im Blut kreisen. Ein verdächtiges Allergen wird auf einem Filterpapier mit der Blutprobe verbunden und mit Hilfe radioaktiver Stoffe durchgetestet.
  • Immunglobulin G-Test
    Unbekannter ist der Immunglobulin-G-Antikörpertest. Dieses Nachweisverfahren wird ELISA-Test (Enzyme-Linkes Immunosorbet Assey) genannt und kommt ursprünglich aus der AIDS-Forschung. Mit der Suche nach Antikörpern der Klasse G können somit auch schleichende Immunreaktionen, die für den Betroffenen nicht so ohne weiteres selbst erkannt werden herausgefunden werden.

Biophysikalische Allergietestung

Während die konventionellen Testverfahren auf biochemischen Reaktionen beruhen, gibt es naturheilkundliche Testverfahren, die auf der biophysikalischen Ebene ablaufen. Sie liefern sichere Ergebnisse, sind schmerzfrei, selbst bei Kleinkindern durchführbar und für den Patienten völlig ungefährlich. Mit diesen Testmethoden können gleichzeitig die so wichtigen zentralen, maskierten Allergene entlarvt werden.

  • Elektroakupunktur nach Voll (EAV)
    Bei der EAV-Testung werden mit Hilfe eines Widerstandsmessgeräts an bestimmten Akupunkturpunkten energetische Potentiale gemessen. Bringt man in den Messkreis einen allergieverdächtigen Stoff ein, kann aus der Veränderung des Werts geschlossen werden, ob der Patient auf diesen Stoff allergisch reagiert oder nicht. Die Elektroakupunktur ist ein einfaches Testverfahren, das ohne großen Aufwand durchgeführt werden kann, den Patienten nicht belastet und in den Händen eines geschulten Therapeuten von großer Aussagekraft ist.
  • Kinesiologischer Muskeltest
    Der Muskeltests basiert auf der Entdeckung, dass sich Funktionsstörungen durch ein plötzliches Nachlassen der Kraft der willkürlichen Muskulatur, in der Regel des Arms, bestimmen lassen. Wird der ursprünglich starke Muskel nach Kontakt mit dem Allergen schwach, liegt eine positive Reaktion vor, also eine Allergie auf den betreffenden Stoff.
  • Pulstest nach Loca
    Bei diesem Testverfahren wird der Pulsschlag vor und nach dem Essen eines allergieverdächtigen Nahrungsmittels gefühlt. Erhöht sich der Pulsschlag um mehr als zehn Schläge, muss von einer Unverträglichkeit ausgegangen werden. Dieses Testmittel ist so einfach in der Handhabung, dass es vom Patienten selbst erlernt werden kann.
  • RAC-Test
    Beim RAC-Test handelt es sich ebenfalls um eine Pulsmessung, allerdings werden dabei nicht die Pulsfrequenz, sondern die Stärke und die Verschiebung der Pulswellen vor und nach dem Kontakt mit einem Nahrungsmittel beurteilt. Der Patient muss bei dieser Testmethode das Lebensmittel nicht essen, sondern es reicht, wenn er die Ampulle mit der Lebensmittelinformation in die Hand nimmt. Diese Methode verlangt viel Erfahrung, liefert in den Händen eines erfahrenen Therapeuten jedoch sichere Testergebnisse.