Schilddrüsenunterfunktion

Sie haben in der letzten Zeit etliche Kilogramm zugenommen, obwohl Sie Ihr Essverhalten nicht verändert haben? Dann kann eine Unterfunktion der Schilddrüse dahinterstecken!

Die Schilddrüse ist eine kleine, schmetterlingsförmige Drüse, die direkt unterhalb des Kehlkopfes sitzt. Sie steuert mit der Ausschüttung ihrer Hormone T3 und T4 den Stoffwechsel und den Energie- und Wärmehaushalt unseres Körpers.

Mit zunehmendem Alter lässt die Schilddrüsenhormonproduktion nach und es kann zur so genannten Hypothyreose kommen, einer Unterfunktion der Schilddrüse. Auch Jodmangel wird für die Entstehung einer Unterfunktion der Schilddrüse verantwortlich gemacht.

Schilddrüsenerkrankungen

In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass auch immer mehr junge Menschen an einer Unterfunktion der Schilddrüse leiden. Grund hierfür ist jedoch in den meisten Fällen eine Autoaggressionserkrankung (Hashimoto Thyreoiditis), die zu einer Entzündung der Schilddrüse führt und das Gewebe der Schilddrüse zerstört. Als Ursache dieser Erkrankung wird die zunehmende Stressbelastung verantwortlich gemacht.

In allen Fällen kommt es zur Erlahmung des Stoffwechsels und zu Übergewicht. Deshalb ist die Untersuchung der Schilddrüse bei allen Übergewichtigen unerlässlich. Denn selbst bei einer gesunden Ernährung könnten diese Menschen nur schwer an Gewicht verlieren, wenn die Unterfunktion der Schilddrüse nicht behandelt wird.

Anzeichen einer Unterfunktion der Schilddrüse

  • Übergewicht
  • Müdigkeit und Energieverlust
  • Anfälligkeit für Erkältungen und Virusinfektionen
  • Stimmungsschwankungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Neigung zu blauen Flecken
  • Trockenes Haar, Haarausfall
  • Brüchige Nägel
  • Steife Gelenke

Der Regelkreis der Schilddrüsenhormone

Damit die Schilddrüse weiß, wie viel T3 und T4 sie herstellen soll, braucht sie selbst einen „Befehlsgeber“, der ihr sagt: Kurble die Hormonproduktion an oder stoppe sie. Dieser Befehlsgeber ist wie bei vielen anderen Körperfunktionen die Hirnanhangdrüse (Hypophyse). Ist der Hormonspiegel von T3 und T4 niedrig, so schüttet die Hirnanhangdrüse ein Schilddrüsen stimulierendes Hormon aus, das so genannte Thyreoidea stimulierende Hormon TSH, das die Schilddrüse animiert, vermehrt T3 und T4 zu produzieren und auszuschütten. Die Schilddrüsenhormone gelangen über die Blutbahn in die Zellen und entfalten dort ihre Wirkung. Über die Blutbahn gelangen die Hormone auch zur Hypophyse. Mit steigendem Hormonspiegel wird die Bildung von TSH in der Hirnanhangdrüse zunehmend gehemmt und so eine optimale Hormonproduktion erreicht.

Was passiert bei Unterfunktion der Schilddrüse?

Ist die Schilddrüse aber alterslahm oder erkrankt, kann sie trotz stimulierendem Hormon der Hypophyse keine oder nur in geringem Ausmaß Schilddrüsenhormone produzieren. Die Folge: Die Hirnanhangdrüse schüttet immer mehr TSH aus, weil die Erhöhung der Schilddrüsenhormone im Blut ausbleibt. Ein erhöhtes TSH über 2,5µl/U ist deshalb ein aussagekräftiges Indiz für eine Schilddrüsenunterfunktion. Die Grenzwerte für TSH lagen früher wesentlich höher, bei 4, dann bei 3,5. Leider stehen diese Grenzwerte heute teilweise noch in Laborbefunden.

Im Blut sind T3 und T4 größtenteils an Eiweiße gebunden. Aber nur das freie T3 und T4 ist biologisch aktiv. Deshalb sollte für die Blutuntersuchung das freie T3 und freie T4 bestimmt werden.

Was kann man gegen Schilddrüsenunterfunktion tun?

Eine Schilddrüsenunterfunktion ist eine Erkrankung und gehört in die Hand eines Arztes. Nur er kann entscheiden, was die Ursache der Störung ist und was dagegen zu tun ist.

In leichten Fällen kann bereits eine erhöhte Jodzufuhr den gewünschten Erfolg bringen. Doch Vorsicht, nicht eigenmächtig Jod einnehmen! Denn ist zum Beispiel die Ursache der Unterfunktion eine Autoaggressionserkrankung, kann Jod schädlich sein. In der Regel wird man jedoch an der Gabe von Schilddrüsenhormonen nicht vorbeikommen. Dies kann nur der Arzt entscheiden und verschreiben.

Sind Schilddrüsenhormone erforderlich, so sollte die Dosis so gewählt werden, dass der Schilddrüsenwert TSH zwischen 0,5 und 1,5 liegt. In diesem Bereich ist eine optimale Funktion der Schilddrüse gewährleistet.