Magnesium allgemein

Magnesium - ein Wundermittel?

Was wäre, wenn es einen Stoff gäbe, der – sofern er in ausreichender Menge im Körper vorhanden wäre – dazu beitragen könnte, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Depressionen, Migräne, Schlafstörungen, Osteoporose, Krämpfe, Regel- und Wechseljahrbeschwerden sowie Übergewicht zu vermeiden oder zu beheben? Und wenn er uns gleichzeitig auch noch mehr Energie, Leistungskraft und Vitalität verleihen könnte? Sie finden diese Wunschvorstellung übertrieben und unrealistisch? Ob Sie es glauben oder nicht, diesen Stoff gibt es wirklich und das hier skizzierte Wirkungsspektrum ist nur ein Ausschnitt dessen, was er tatsächlich zu leisten vermag. Die Rede ist von Magnesium, einem Mineral, das sich mir, je länger ich mich damit beschäftigt habe, immer mehr als eine Art Wundermittel entpuppt hat.

Magnesium nimmt in unserem Körper eine Schlüsselstellung ein. Viele andere Mineralstoffe können ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn ausreichend Magnesium zur Verfügung steht. Ob Energiegewinnung oder Hormonproduktion – Magnesium ist praktisch an allen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Ohne Magnesium läuft nichts. Dementsprechend gravierend wirkt sich ein Mangel an Magnesium im Körper aus.

Der Magnesiumgehalt unseres Körpers

Magnesium ist in erster Linie ein intrazelluläres Mineral, das heißt, der größte Anteil befindet sich innerhalb der Zellen. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch verfügt über 20 bis 28 Gramm Magnesium. Das ist im Verhältnis zu Calcium (mit etwa 1000 Gramm) nicht viel, aber trotzdem nicht minder bedeutsam. Etwa 60 Prozent unseres Magnesiumgehalts befindet sich in den Knochen, knapp 40 Prozent in den Zellen der Muskulatur und des Bindegewebes. Nur der verschwindend geringe Anteil von etwa 1 Prozent des gesamten Magnesiumgehalts unseres Körpers ist im Blutplasma zu finden. Leider wird Magnesium im Körper nicht auf Vorrat gespeichert. Offensichtlich ist die Natur davon ausgegangen, dass in der Nahrung genügend Magnesium vorhanden ist, um den täglichen Bedarf zu sichern. Dass dies wegen des Verzehrs stark verarbeiteter Lebensmittel vielfach nicht mehr der Fall ist, war so nicht vorgesehen. Deshalb muss heute das in den Knochen gebundene Magnesium als Speicher herhalten. Wird Magnesium nicht täglich in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt, greift der Körper auf diese Notreserve zurück – nicht ohne Folgen für die Stabilität des Knochengerüsts.

Was Magnesium im Körper bewirkt

Magnesium wird sowohl als Mineral der „inneren Ruhe“ als auch als das „Powermineral“ bezeichnet. Wie kein anderer Vitalstoff macht es uns widerstandsfähig gegen Stress, bringt unser Nervensystem zur Ruhe und verleiht uns gleichzeitig Ausdauer und Kraft. Gerade angesichts unserer oft hektischen Lebensweise kommt dem Magnesium eine ganz besondere Bedeutung zu: Wie wir uns fühlen, ob wir den täglichen Herausforderungen gewachsen sind, wie wir mit Stress umgehen und wie viel Energie und Leistungskraft wir haben – sowohl körperlich als auch geistig –, all das hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit von Magnesium in unserem Körper ab.

Magnesium und Stoffwechsel

Jede biochemische Reaktion in unserem Körper, von der Temperaturregelung bis zur Zellbildung, hängt von Enzymen ab. Magnesium ist der Aktivator des Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsels und wird so zum wichtigsten „Stoffwechselmanager“ unserer Zellen. Auch die Freisetzung von Hormonen und Botenstoffen ist abhängig von Magnesium, weil die dazu notwendigen Enzyme erst durch Magnesium aktiviert werden. Wollen Sie im Fitnessstudio oder beim Joggen Fett abbauen, so werden Sie dabei von Magnesium unterstützt. Es kurbelt die Fett abbauenden Enzyme an, reduziert die Cholesterinwerte deutlich und sorgt gleichzeitig dafür, dass Sie länger durchhalten.

Magnesium und Energiegewinnung

Je mehr Magnesium vorhanden ist, desto besser funktionieren unsere inneren Kraftwerke, die Mitochondrien, die Energie in Form von ATP bilden. ATP besteht aus kleinsten Energiespeichermolekülen im Körper, bei deren Spaltung Energie freigesetzt wird. Doch nur wenn Magnesium mit den energiereichen Phosphatmolekülen einen Komplex bildet, kann das ATP Energie abgeben. Die Energieproduktion in Muskeln und Herz kommt durch Magnesium überhaupt erst auf Hochtouren. Leistungssportler wissen das: Ohne zusätzliches Magnesium können sie keinen Wettkampf gewinnen. Mit mehr Magnesium laufen Sportler schneller, werden langsamer müde und erholen sich schneller.

Magnesium und Eiweißproduktion

Magnesium ist unersetzlich für die Bildung von Eiweiß. Eiweiße, auch Proteine genannt, erfüllen unterschiedliche Aufgaben in unserem Körper. Es können Struktureiweiße (wie Muskulatur oder Bindegewebe) sein, aber auch Antikörper oder Enzyme sind Eiweiße, die aus Aminosäuren zusammengesetzt sind. Die DNA, die unseren genetischen Code enthält, wird durch ein bestimmtes Enzym und Magnesium dazu gebracht, eine „Blaupause“ zu erstellen. Hierfür „entdrillt“ sich die DNA-Spirale und bildet einen RNS-Strang, in dem die Information weitergegeben wird, in welcher Reihenfolge sich die einzelnen Aminosäuren für die unterschiedlichen Eiweißbausteine verbinden müssen. Alle diese Prozesse können nur bei Vorhandensein von Magnesium ablaufen.

Magnesium in Knochen und Zähnen

Magnesium ist für gesunde Knochen und Zähne ebenso wichtig wie Calcium, Phosphor und Vitamin D. Nur mit Magnesium werden Knochen tatsächlich hart und stabil. Deshalb ist die ausreichende Zufuhr von Magnesium vor allem für Kinder und Jugendliche wichtig, deren Knochen und Zähne sich noch im Aufbau befinden. Und auch ältere Menschen profitieren von zusätzlichen Magnesiumgaben, weil die Fähigkeit zur Aufnahme aus der Nahrung im Alter abnimmt. Bisher dachte man, dass Calcium der wichtigste Baustein für starke Knochen sei. Neuere Untersuchung zeigen jedoch, dass Magnesium eine wesentlich größere Rolle für die Knochenfestigkeit spielt, als bisher angenommen. So kann der Körper zum Beispiel Calcium gar nicht richtig verwerten, wenn er Mangel an Magnesium hat. Das Gleiche gilt für die Zähne. Untersuchungen zeigen, dass kariesresistente Zähne durchschnittlich doppelt so viel Magnesium enthalten wie kariesanfällige Zähne. Die Zahnhärte ist dabei unmittelbar von der Magnesiumkonzentration in den Zähnen abhängig.

Magnesium und Nervensystem

Magnesium ist mitverantwortlich für die Reizübertragung auf Muskeln und Nerven und gewährleistet damit das reibungslose Funktionieren unseres gesamten Muskelapparates. Die Aufgabe unserer Nervenzellen besteht darin, die in den Sinneszellen aufgenommenen Impulse als Erregung an das Gehirn zu übertragen, das dann entsprechende Reize an die Muskeln weiterleitet, um eine angemessene Reaktion zu veranlassen. Magnesium steuert über die Kanäle in den Zellmembranen die elektrische Spannung innerhalb und außerhalb der Zellmembranen – dadurch wird Energie freigesetzt. So werden beispielsweise auch Gedanken in Handlungen umgesetzt. Gedanken sind – physikalisch gesehen – nichts anderes als elektromagnetische Schwingungsfrequenzen. Magnesium ist mitverantwortlich dafür, dass diese Schwingungsfrequenzen an die ausführenden Muskeln weitergeleitet werden.

Magnesium und Entspannung

Magnesium und Calcium sind Gegenspieler in ihrer Wirkung am Muskel. Während Calcium die Kontraktion der Muskelfaser bewirkt, verursacht Magnesium die Entspannung der Muskulatur. Wenn sich zu viel Calcium und zu wenig Magnesium in der Zelle befindet, kommt es zu Zuckungen und Muskelkrämpfen. Auch die glatte Muskulatur, die sich im Darm, in den Bronchien und Gefäßen befindet, ist davon betroffen. Magnesiummangel kann sowohl die Muskeln in der Gefäßwand als auch diejenigen in den Bronchien verengen und damit Bluthochdruck beziehungsweise Atemnot auslösen. Die entspannende Wirkung von Magnesium ist besonders wichtig bei der Herzmuskelaktivität, das heißt bei der Erregungsleitung im Herz. Magnesium verhindert, dass es überbeansprucht wird, und unterstützt auf diese Weise die gesunde Herztätigkeit.

Die Aufgaben von Magnesium im Körper