Anwendungsmöglichkeiten von Magnesium

Muskelkrämpfe

Magnesium Oil auf die betroffene Muskulatur aufsprühen und leicht einmassieren. Der Krampf löst sich unmittelbar und das Magnesium schützt so auch vor einer wiederholten Verhärtung der Muskulatur. Zur Prophylaxe, also zur Vermeidung von Muskelkrämpfen sind sowohl die tägliche Einreibung mit Magnesium Oil als auch die Einnahme von Magnesium zu empfehlen.

Stress und Schlafstörungen

Nach einer aktuellen Studie (Forsa-Umfrage 2013) fühlen sich fast 60 Prozent aller Deutschen regelmäßig gestresst. Jeder Fünfte steht unter Dauerstress. Chronischer Stress macht krank. Wenn die Energiereserven erst einmal ausgeschöpft sind, sinken Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen, Ängste, Gereiztheit und Depressionen sind die Folge. Der gefürchtete Gipfel der Stressbelastung ist das Burn-out-Syndrom, an dem weltweit immer mehr Menschen leiden.

Stressauslöser

Stressoren - Stressauslöser

Rund ein Drittel aller Deutschen leidet unter Schlafstörungen. Überforderung, Existenzängste, Dauerstress, Jetlag, Schichtarbeit oder Lärm sind häufige Ursachen für Schlafstörungen. Auch Magnesiummangel kann Ursache von Schlafstörungen sein. Doch selbst wenn Magnesiummangel gar nicht die Ursache sein sollte, hilft die Aufnahme von Magnesium durch seine entspannende Wirkung auf allen Ebenen.

Jeder, der unter Stress oder Schlafstörungen leidet, hat einen erhöhten Magnesiumbedarf. Deshalb reagieren die Betroffenen außerordentlich positiv auf zusätzliche Magnesiumgaben. Nicht umsonst heißt Magnesium das „Mineral der inneren Ruhe“. Wie kein anderer Vitalstoff stärkt Magnesium die Stressresistenz und beruhigt Körper und Gemüt. Magnesium fährt ein hochtourig laufendes zentrales Nervensystem auf Normalmaß herunter. Es dämpft die überdrehte Erregungsweiterleitung der Nerven und vermittelt Ruhe. Magnesium entspannt die Gefäße, normalisiert den Blutdruck und schützt auf diese Weise das Herz. Außerdem verringert es die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin, was wiederum die Muskeln und Gefäße entspannt und damit die Durchblutung des gesamten Körpers verbessert.

Bluthochdruck

Magnesium ist die natürliche Therapie gegen Bluthochdruck. Denn Magnesium entspannt nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Gefäße. Wenn sich die Arterien erweitern, fällt automatisch der Druck. Umgekehrt kann ein Mangel an diesem Mineral Bluthochdruck zur Folge haben. Jeder Hypertoniepatient sollte auf ausreichende Magnesiumzufuhr achten. Denn zum einen kann er damit das Fortschreiten der Krankheit stoppen, zum anderen unter Umständen Medikamente einsparen. Bitte reduzieren Sie Ihre Medikamente aber niemals eigenmächtig, sondern fragen Sie Ihren Arzt um Rat!

Im Jahr 2003 wurden mehrere große Studien zur Magnesiumtherapie ausgewertet. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass eine Therapie ausschließlich mit Magnesiumtabletten je nach Dosis sowohl den oberen als auch den unteren Blutdruckwert bis zu 20 mm Hg senkt. Auch viele Veröffentlichungen aus Frankreich und dem deutschsprachigen Raum belegen den positiven Effekt einer Magnesiumtherapie auf den Blutdruck. Nicht zuletzt kann die Verkalkung der Blutgefäße mit Magnesium reduziert werden.

Arteriosklerose

Wer dauerhaft auf ausreichende Magnesiumzufuhr achtet, muss Erkrankungen wie Arteriosklerose nicht befürchten. Sogar bereits bestehende Gefäßveränderungen sind bis zu einem gewissen Grad rückbildungsfähig, wenn Magnesium konsequent zugeführt wird und Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder Fettstoffwechselstörungen so weit wie möglich reduziert werden. Magnesium entspannt die Gefäße und normalisiert so einen erhöhten Blutdruck. Gleichzeitig senkt Magnesium den LDL-Spiegel, also die schädliche Form des Cholesterins, indem es die Aktivität des Enzyms, das für seine Bildung verantwortlich ist, reduziert. (Nichts anderes bewirken Substanzen wie Lovastatin, Pravastatin oder Simvastatin, die vom Arzt zur Senkung eines hohen Cholesterinspiegels verschrieben werden. Nur ist deren Einnahme mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.) Mit ausreichend Magnesium reguliert der Körper auf ganz natürliche Weise den Cholesterinspiegel, während Cholesterinsenker Leberschäden, Muskelerkrankungen und Depressionen auslösen können, um nur die wichtigsten Nebenwirkungen zu nennen.

Wenn dem Körper also genügend Magnesium zur Verfügung steht, wird Cholesterin nicht im Überfluss produziert, sondern auf das notwendige Maß begrenzt, das zum Beispiel für die Bildung von Hormonen und Zellhüllen benötigt wird. Gleichzeitig aktiviert Magnesium spezielle Enzyme, die für den Abbau des „schlechten“ LDL-Cholesterins und anderer Blutfette (wie Triglyceride) und für den Aufbau des „guten“ HDL-Cholesterins zuständig sind. Magnesium hat also einen extrem positiven Effekt auf die Blutfettzusammensetzung.

Koronare Herzerkrankung

Studien belegen, dass sich bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung unter einer Magnesiumtherapie sowohl die Herzfunktion als auch die Belastbarkeit des Herzens erheblich verbessern. Die Gabe von Magnesium zählt zu den Standardtherapien nach einem Herzinfarkt. Jeder Patient erhält dann hoch dosierte Magnesium-Infusionen. So werden weitere Schäden vermieden, das Herz kommt wieder in einen gleichmäßigen Rhythmus, die Durchblutung verbessert sich und die Energieproduktion in den Herzmuskelzellen wird angestoßen.

Magnesium ...

  • ist für die Energieproduktion Ihres Herzens verantwortlich.
  • ist für die Reizweiterleitung verantwortlich, also dafür, dass das Herz nicht aus dem Takt gerät.
  • verbessert die Sauerstoffaufnahme in den Herzmuskelzellen.
  • weitet die Blutgefäße und entspannt die Muskulatur.
  • senkt zu hohen Blutdruck und schont damit Ihr Herz.
  • hält Ihr Blut dünnflüssig und hemmt die Bildung von Blutgerinnseln.
  • schützt vor entzündlichen Prozessen, die die Gefäßwand schädigen.
  • fördert die Heilung angegriffener Gefäßwände.
  • schützt vor Schädigung durch freie Radikale.
  • verhindert Ablagerungen in den Gefäßen.
  • kann gemeinsam mit einer basischen Ernährung Ablagerungen wieder auflösen und entfernen.
  • beugt Krämpfen in der gesamten Muskulatur vor, auch denen des Herzmuskels und der Blutgefäße.

Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Herztod

Magnesium hilft nicht nur vorbeugend, indem es vor Rhythmusstörungen schützt; auch therapeutisch stellt eine erhöhte Magnesiumzufuhr eine wichtige Maßnahme dar. Mit einer Magnesiuminfusion in die Vene können Rhythmusstörungen erfolgreich behandelt werden, sowohl direkt als auch indirekt. Durch den steigenden Magnesiumspiegel wird Kalium vermehrt in der Niere rückresorbiert, was den niedrigen Kaliumspiegel in der Zelle ansteigen lässt. Gleichzeitig wird der Einstrom von Calcium in die Muskelzellen blockiert. Jedoch auch oral oder äußerlich zugeführtes Magnesium kann einen wichtigen Beitrag zur Herzgesundheit leisten, indem es Rhythmusstörungen vorbeugt. Magnesiummangel könnte auch die Antwort auf die Frage nach dem Auslöser des plötzlichen Herztods bei scheinbar gesunden Menschen, ja sogar bei jungen Leuten und Sportlern sein, bei denen in der Obduktion völlig normale, durchgängige Herzarterien gefunden wurden.

Diabetes und Metabolisches Syndrom

Magnesium ist also für Diabetiker und Menschen mit Metabolischem Syndrom von überragender Bedeutung. Mit einer ausreichenden Versorgung können nicht nur die Folgen des Diabetes abgemildert und die Blutzuckereinstellung verbessert, sondern auch deutlich das Risiko, überhaupt an Diabetes zu erkranken, reduziert werden. Dies ergab auch eine Auswertung der Nurses Health Study an 85 000 Krankenschwestern sowie der Health Professionals Follow-up Study, die 43 000 Männer untersuchte. Hier hatten die Teilnehmer mit der höchsten Zufuhr an Magnesium ein um ein Drittel niedrigeres Risiko, an Diabetes zu erkranken, als die, die am wenigsten Magnesium zu sich nahmen.

Umfangreiche Untersuchungen bestätigen, dass Diabetiker durchweg einen niedrigeren Magnesiumspiegel aufweisen als Gesunde. Gründe dafür sind vermutlich, dass Diabetiker weniger magnesiumreiche Lebensmittel essen und den Mineralstoff vielleicht schlechter aufnehmen. Zum anderen verlieren sie mehr Magnesium mit dem Urin. Entwässernde Medikamente (Diuretika) oder Herzpräparate (Digitalis) können die Situation noch verschärfen.

Magnesium verbessert die Wirkung von Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Gleichzeitig senkt es den Blutdruck und reduziert das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Auch der Bildung von Blutgerinnseln, die zu den gefürchteten Thrombosen führen können, wirkt Magnesium entgegen. Dadurch hilft Magnesium auch, Folgeerkrankungen zu vermeiden. Je höher die Magnesiumzufuhr, desto geringer ist das Risiko, an Diabetes oder Metabolischem Syndrom zu erkranken.

Übergewicht

Optimal mit Magnesium versorgt zu sein, ist Voraussetzung für erfolgreiche Gewichtsabnahme und auch das Halten des reduzierten Gewichts wird mit Magnesium einfacher. Magnesium kurbelt den Stoffwechsel und die Verbrennung wieder an und mindert so die Fettreserven. Natürlich genügt es zum Abnehmen nicht, einfach nur täglich Magnesium zuzuführen, dann die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu warten, dass die Pfunde „purzeln“. Sich mit dem Thema Ernährung beschäftigen, auf die Qualität der einzelnen Lebensmittel achten und auf Fastfood möglichst verzichten, sind Voraussetzungen für eine gesunde Gewichtsabnahme. Wer die richtigen Lebensmittel zum richtigen Zeitpunkt isst und auf ausreichend Magnesium achtet, kann sich satt essen und nimmt trotzdem ab.

Schlaganfall

Eine Unterversorgung mit Magnesium verschärft entscheidende Risikoparameter für Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und gefäßschädigende Entzündungen, also letztendlich die Faktoren, die auch zur Entstehung von Schlaganfällen beitragen. Im Umkehrschluss kann eine ausreichend hohe tägliche Magnesiumzufuhr das Risiko eines Schlagfalls signifikant vermindern. Das ist das Ergebnis einer Metaanalyse von sieben Studien mit insgesamt 241 378 Teilnehmern, bei denen sich 6477 Schlaganfälle ereigneten. Je höher die tägliche Magnesiumaufnahme, desto niedriger das Risiko, zukünftig einen Schlaganfall zu erleiden. Jede Zunahme der täglichen Magnesiumaufnahme um 100 mg führt den Daten zufolge zu einer Abnahme des Schlaganfallrisikos um 8 Prozent. Insbesondere traten Schlaganfälle, die durch Gefäßverschlüsse hervorgerufen wurden, unter einer guten Magnesiumversorgung seltener auf. Patientinnen mit einer gleichzeitig vorliegenden Bluthochdruckerkrankung konnten besonders von einer guten Magnesiumversorgung profitieren.

Migräne

Magnesium vermindert Muskelkrämpfe durch seine regulierende und entspannende Wirkung auf die Muskelzellen. Es kann die Gefäßspasmen, die eine Migräneattacke einleiten, verhindern. ok Die Migräne Liga e. V. Deutschland empfiehlt deshalb zur Migräneprophylaxe, Magnesium täglich hoch dosiert (600 bis 900) zuzuführen. In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass zusätzliches hoch dosiertes Magnesium – über einen längeren Zeitraum verabreicht – die Migräneattacken deutlich verringert. Und zwar sowohl in ihrer Ausprägung und Heftigkeit als auch in ihrer Anzahl – und das ohne jegliche Nebenwirkungen.

Osteoporose und Knochenfestigkeit

Wer sein Knochengerüst bis ins hohe Alter fest und stabil erhalten möchte, sollte weder Magnesium noch Calcium und Vitamin D in der Ernährung vernachlässigen. Hierbei ist auch auf ein ausgewogenes Verhältnis zu achten. Da die meisten Menschen durch den Verzehr von Milchprodukten ohnehin genügend Calcium zu sich nehmen, ist die Zuführung von Magnesium von entscheidender Bedeutung für die Vermeidung und Behandlung der Osteoporose. Nur wenn genügend Magnesium vorhanden ist, kann Calcium in den Knochen eingebaut werden.

Magnesium selbst sorgt im Knochen für die Festigkeit. Es stimuliert ein spezielles Hormon, das Calcitonin, das Calcium aus dem Blut und dem Weichteilgewebe in den Knochen befördert und so nicht nur für die Festigkeit des Knochens sorgt, sondern auch Ablagerungen von Calcium in Gefäßen, Nieren und Gelenken verhindert. Gleichzeitig unterdrückt Magnesium das Parathormon, das Mineralien aus dem Knochen lösen kann. Und im Darm wandelt Magnesium das Vitamin D in seine aktive Form um, damit Calcium überhaupt resorbiert werden kann.

Viele Jahre hat man propagiert, gegen Osteoporose Calcium zuzuführen. Insbesondere der Verzehr von calciumhaltigen Milchprodukten wurde empfohlen. Doch Langzeitstudien haben gezeigt, dass sich bei denjenigen, die sich an diese Empfehlung gehalten haben, die Osteoporose verschlimmert hat. Nicht die Zufuhr von Calcium ist entscheidend für die Vermeidung oder Behandlung der Osteoporose, sondern an erster Stelle Magnesium. Denn ohne Magnesium ist Calcium wertlos. Besonders bei älteren Menschen, bei denen die Magnesiumaufnahme ohnehin kritisch liegt, sollten zusätzlich zur Nahrung wenigsten 400 bis 600 mg Magnesium täglich zugeführt werden.

Menstruationsbeschwerden, Klimakterium, PMS

Zusätzliches Magnesium kann sowohl bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden als auch beim prämenstruellen Syndrom (PMS) wertvolle Hilfe leisten. Denn häufig ist Magnesiummangel mitverantwortlich für die Beschwerden. Durch hormonell bedingte Veränderungen wird vermehrt Magnesium über die Nieren ausgeschieden. Auch durch die Schwitzattacken im Klimakterium kann der Körper erhebliche Mengen an Magnesium verlieren. Magnesium entspannt die glatte Muskulatur der Gebärmutter und wirkt so schmerzhaften Krämpfen entgegen. Es beruhigt die Nerven, hebt den Serotoninspiegel und trägt so zu guter Laune bei. Durch die Beruhigung des gesamten Nervensystems verbessert sich auch die Schlafqualität. Der Wasserhaushalt und die Wärmeregulation werden ebenfalls von Magnesium beeinflusst. Damit wird klar, warum Magnesium Wassereinlagerungen (Ödeme) beim PMS und Hitzewallungen im Klimakterium beseitigen kann.

Schwangerschaft

Ausreichende Magnesiumzufuhr kann die typischen Schwangerschaftsbeschwerden wie Brechreiz, Übelkeit und Muskelkrämpfe vermeiden oder zumindest reduzieren und lindern. Die muskelentspannende Wirkung von Magnesium vermeidet Krämpfe der Muskulatur und das Auftreten vorzeitiger Wehen. Zusätzlich kann Magnesium schwere Schwangerschaftskomplikationen vermeiden helfen. Mithilfe von Magnesium können die Zuckerbausteine besser in die Zellen transportiert werden, weil es die Wirkung des Insulins verbessert. Dadurch kann ein Schwangerschaftsdiabetes verhindert werden.

In den letzten Jahren konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass sich eine ausreichend hohe Magnesiumzufuhr während der Schwangerschaft sehr positiv auswirkt. Frühgeburten konnten verhindert werden, Blutungen und vorzeitige Wehen konnten gestoppt und die natürliche Geburt eines gesunden Kindes gefördert werden.

Depressionen und Ängste

Die Zufuhr von Magnesium kann eine Depression verhindern oder zumindest die Symptome verringern. Die „Wunderwaffe“ ist an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt, unter anderem an der Bildung des „Glückshormons” Serotonin. Im Prinzip wirkt es wie klassische Medikamente gegen Depressionen: Es erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn – nur ganz ohne Nebenwirkungen. Antidepressiva fangen letztendlich die Auswirkungen eines Magnesiummangels auf. Man ist also gut beraten, es zunächst einmal mit Magnesium zu versuchen, bevor man eine Behandlung mit „schweren Geschützen“ wie Antidepressiva beginnt. Falls das gewünschte Ergebnis mit Magnesium allein nicht erreicht wird, ist immer noch Zeit genug, eine andere Therapie zu wählen. Magnesium reguliert außerdem ein überdrehtes Zentralnervensystem herunter, indem es die Erregung von Nervenzellen im Gehirn, im Rückenmark und in den Nervenbahnen dämpft. Gute Versorgung mit Magnesium führt zu mehr Gelassenheit und besserem Schlaf, löst Ängste, verringert die Geräuschempfindlichkeit und sorgt über die Bildung von Serotonin für bessere Stimmung.

Altern, Demenz, Alzheimerkrankheit

Bei Demenzpatienten wurde überdurchschnittlich häufig ein gravierender Magnesiummangel festgestellt. Eine ausreichend hohe Magnesiumsubstitution kann den Krankheitsprozess aufhalten oder verlangsamen. Durch die entspannende Wirkung von Magnesium auf die Gefäße wird der Blutdruck normalisiert. Fettablagerungen in den Gefäßen und ihre Verkalkung werden durch Magnesium blockiert und können bis zu einem gewissen Grad sogar aufgelöst werden.

Magnesium ist außerdem maßgeblich am Gehirnstoffwechsel beteiligt und auch für die Regulation der gehirnaktiven Hormone mitverantwortlich. Generell sollte jeder über 60 Jahre – unabhängig von seinem gesundheitlichen Zustand – zusätzlich Magnesium zuführen. Denn mit zunehmendem Alter essen die Menschen weniger und damit sinkt auch die Magnesiumaufnahme.

Magnesium ...

  • erweitert die Mikrogefäße im Gehirn und verbessert so die Durchblutung.
  • entspannt die Gefäße und wirkt dem Bluthochdruck entgegen.
  • vermindert den Anteil freier Fettsäuren im Blut und somit deren Einlagerung in Gefäße.
  • senkt den Calciumspiegel im Blut und wirkt damit der Gefäßverkalkung entgegen.
  • unterstützt die Einstellung des Blutzuckers bei Diabetes.
  • Hilft, Calcium in die Knochen einzubauen, und festigt so das Knochengerüst.
  • wehrt freie Radikale ab, die maßgeblich für den Alterungsprozess verantwortlich sind.

ADHS und hyperaktive Kinder

Die Kernsymptome von ADHS, der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Sie können von Kind zu Kind unterschiedlich stark ausgeprägt sein. So steht bei einigen die Hyperaktivität im Vordergrund, während bei anderen die Unaufmerksamkeit überwiegt. Kinder mit ADHS sind unkonzentriert, ermüden schnell und langweilen sich oft. Charakteristisch ist eine diskrete motorische Unruhe, Hände oder Füße sind immer in Bewegung. ADHS-Kinder lassen sich leicht ablenken, da ihr Gehirn zu viele Informationen aufnimmt.

Wenn Sie bei Ihrem Kind die beschriebenen Symptome feststellen, geben Sie ihm also erst einmal Magnesium, eventuell in Kombination mit dem Nervenvitamin B6, bevor Sie keine andere Möglichkeit mehr sehen, als es mit Medikamenten ruhigstellen lassen. Liegt tatsächlich Magnesiummangel vor, verschwinden oder verringern sich die Symptome innerhalb kurzer Zeit. Studien zeigen, dass eine Magnesium- und Vitamin-B6-Substitution die Verhaltensauffälligkeiten hyperaktiver Kinder innerhalb weniger Wochen bessert.

Das Schweizer Kinderspital in St. Gallen führte eine Doppelblindstudie mit hyperaktiven Kindern durch. 230 Kinder mit funktionellen, neurovegetativen und zum Teil hyperaktiven Beschwerden wie Konzentrationsschwäche, vorschnelle Ermüdbarkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Bauch- und Muskelschmerzen wurden 3 Wochen lang entweder mit Magnesium oder mit einem Aktivplacebo (Caliucm) behandelt. Die Kinder erhielten zwei Mal täglich 120 mg Magnesium. Die Magnesiumtherapie zeigte bei mehr als 80 Prozent der behandelten Kinder einen statistisch signifikanten Erfolg. Alle Kinder hatten zu Beginn der Untersuchung einen zu niedrigen Magnesiumspiegel im Blut.

Fibromyalgie

Die Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz) gilt als chronische und unheilbare Erkrankung. Sie entwickelt sich meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr und betrifft überwiegend (zu 80 Prozent) Frauen. Als Hauptursache für die Entstehung dieser Erkrankung wird auch hier Stress vermutet. Patienten mit Fibromyalgie haben oft eine lange Leidensgeschichte hinter sich, denn es handelt sich um ein komplexes und schwer durchschaubares Krankheitsbild, das sich nicht leicht diagnostizieren lässt. An unterschiedlichen Stellen des Körpers treten chronische oder wiederkehrende Schmerzen vor allem im Bindegewebe, an den Sehnen und Muskeln und an den Gelenken auf. Häufig ist die Erkrankung auch mit Müdigkeit, Erschöpfung und Depressionen verbunden.

Tender Points

Magnesium – das Mineral, das für Entspannung, Entkrampfung, Vitalität und gute Laune steht – kann auch bei Fibromyalgie helfen. Behandlung mit Magnesium vermindert die Anzahl der Schmerzpunkte, der „Tender Points“ und die Intensität der Schmerzen. Auch die begleitende Symptomatik (Depression, Müdigkeit und Vitalitätsverlust) bessert sich unter Magnesiumzufuhr. An der Schmerzentstehung sind viele Faktoren beteiligt – Magnesium kann einige dieser Faktoren beeinflussen: Reduzierung der Entzündungsaktivität im peripheren Nervensystem und Verminderung der Aktivität der Schmerzrezeptoren im zentralen Nervensystem.

Als Hauptursache für Fibromyalgie wird Dauerstress verantwortlich gemacht. Magnesium ist das Anti-Stress-Mineral schlechthin. Wie keine andere Substanz bringt es das aus dem Lot geratene System wieder in Balance. Gerade bei einem Krankheitsbild wie der Fibromyalgie, bei der ein medikamentöser Ansatz schwierig erscheint und eher aus Hilflosigkeit, denn aus Überzeugung Antidepressiva verordnet werden, kann den oft verzweifelten Patienten mit einer einfachen Magnesiumtherapie gut geholfen werden. Dass Magnesium bei Fibromyalgie wirkt, wurde in mehreren Studien nachgewiesen.

Tinnitus, Hörschäden, Hörsturz

Schwerhörigkeit, die durch Lärm verursacht wird, kann mit Magnesium erfolgreich behandelt werden. Auch ein protektiver Effekt wurde nachgewiesen. Mit seiner nervenschützenden und gefäßerweiternden Wirkung ist Magnesium in der Lage, die Schäden im Innenohr zu limitieren. Wer also einem unvermeidlichen hohen Geräuschpegel ausgesetzt ist, sollte sein Gehör mit einer Extraportion Magnesium schützen.

Sowohl für Tinnitus als auch für den Hörsturz gibt es vielfältige Therapieansätze, aber keine einzige gesicherte Behandlungsmethode. Warum also nicht auch hier einen Therapieversuch mit Magnesium wagen? In wissenschaftlichen Untersuchungen und in der Praxis fällt Magnesium immer wieder mit positiven Resultaten bei der Behandlung von Tinnitus auf. Besonders effektiv scheinen Magnesiumgaben zu sein, wenn das Ohrensausen durch Hörsturz oder Schalltrauma entstanden ist. Magnesium entkrampft die Gefäße bis zu den kleinsten Kapillaren – dazu gehören auch die des Innenohres. Magnesium wirkt außerdem Blutgerinnseln entgegen, die ebenfalls als Ursache der Hörschäden diskutiert werden. Es dämpft die überdrehte Erregungsweiterleitung im gesamten Nervensystem und vermittelt Ruhe. Das haben die Betroffenen bitter nötig, denn Stress spielt hier eine wesentliche Rolle, auch wenn der wissenschaftliche Beweis dafür noch fehlt.

Magnesium kann die Barriere zwischen Blutbahn und der Innenohrflüssigkeit leicht überwinden und die Schädigung der Hörzellen im Innenohr vermeiden, indem es den schädlichen Einstrom von Calcium in die Zellen blockiert. Es kann so das Gehör schützen. Deshalb wird es zur Vorbeugung bei Lärmexposition (bei lauten Konzerten oder beim Schießsport) eingesetzt. Damit können auch ein Knalltrauma oder ein Hörsturz vermieden werden, die ihrerseits wiederum einen akuten Tinnitus auslösen können. In einer Studie wurden 26 Tinnituspatienten über einen Zeitraum von 3 Monaten täglich mit Magnesium behandelt. Dabei besserte sich die Tinnitussymptomatik signifikant. Bei Hörsturz mit akutem Tinnitus empfiehlt es sich, Magnesium als Infusion über die Vene zu geben.

Hauterkrankungen

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die heilende Wirkung von Magnesium-Ionen bei Hautkrankheiten: Sie tragen zur Normalisierung von Abschuppungsprozessen der Haut bei und werden nachweislich von ihr aufgenommen. Magnesium bildet einen Schutzfilm auf der Haut und entfaltet in der obersten Hautschicht (Epidermis) ihre heilende Wirkung. Magnesium-Ionen sind ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Hautbarriere. Diese Barriere schützt die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und somit vor dem Austrocknen. Auf die Haut aufgebrachtes Magnesium lagert sich physikalisch in der obersten Hautschicht an und regeneriert somit die beschädigte Hautbarriere.

Ein wesentliches Merkmal der Schuppenflechte ist die erhöhte Zellteilung der Haut. Das beschleunigte Hautwachstum in der obersten Hautschicht resultiert in einer übersteigerten Hauterneuerung. Magnesium limitiert dieses exzessive Zellwachstum und lindert auf diesem Weg die Symptome der Psoriasis. Magnesiumchlorid-haltige Hautpräparate verbessern im Gegensatz zu anderen Salzpräparaten wie Natriumchlorid (Kochsalz) das Hautbild von Psoriasis-Patienten deutlich.

Arthrose

Die höchste Magnesiumkonzentration im Körper ist in der Knochenhaut zu finden. Leidet der Körper unter Magnesiummangel, versucht er seinen Bedarf aus seinen Mineralstoffdepots, etwa der Knochenhaut, zu decken. Der Abzug von Magnesium aus den Gelenken fördert die Entwicklung von Arthrose. Herrscht bei bestehender Arthrose Magnesiummangel, kann dies das Fortschreiten des Gelenkverschleißes beschleunigen. Liegt zusätzlich eine Übersäuerung des Körpers vor, können die nicht abtransportierten Stoffwechselprodukte Ablagerungen im Gelenkbereich bilden, die das Krankheitsbild zusätzlich verschlechtern können.

Durch ausreichende Versorgung mit Magnesium kann der Körper einen optimalen Stoffwechsel aufrechterhalten, seine Leistungsfähigkeit erhalten und den Aufbau einer funktionsfähigen Knorpelschicht unterstützen. Magnesium ist für die Synthese von Knorpelgewebe zwingend notwendig, denn ohne Magnesium können die Proteine, aus denen der Knorpel besteht, nicht gebildet werden.

Sport und Hochleistungssport

Wer Sport betreibt, steigert seinen Magnesiumverbrauch erheblich. Dies trifft in besonderem Maße auf Leistungssportler zu. Auch schwere körperliche Arbeit führt zu Magnesiumverlusten. Bei niedrigen Magnesiumspiegeln im Blut leidet die Leistungsfähigkeit der Muskeln und das Risiko für Muskelkrämpfe ist hoch. Wer Wettkämpfe gewinnen will, muss für einen dauerhaft hohen Magnesiumspiegel im Blut sorgen, denn eine gute Magnesiumversorgung lässt sich nicht über Nacht herbeiführen. Dies liegt vor allem daran, dass der Wirkungsort von Magnesium in der Zelle liegt und es sich dort nur langsam, durch permanente Zufuhr, anreichert. So wurden die besten Wettkampfleistungen von den Sportlern erzielt, deren Magnesiumkonzentrationen im Blut vor und nach dem Wettkampf praktisch konstant blieben.

Will man sportliche Höchstleistungen vollbringen, führt an einer optimalen Magnesiumversorgung kein Weg vorbei. Ausreichend Magnesium verhindert Muskelkrämpfe, baut Milchsäure ab, schützt vor Verletzungen und erhöht gleichzeitig die Ausdauer. Studien belegen eindrucksvoll, dass durch eine Magnesiumsubstitution Herzfrequenz, Atemfrequenz, Sauerstoffverbrauch und Kohlendioxidproduktion signifikant reduziert werden können – und das bei gleichzeitiger Leistungssteigerung.

Die bei unzureichendem Sauerstoffangebot in der Muskelzelle einsetzende Lactatbildung, hervorgerufen durch den anaeroben Abbau von Glukose, limitiert die körperliche Belastbarkeit. Lactat muss daher möglichst schnell aus dem Körper eliminiert werden, wozu ebenfalls Magnesium benötigt wird. Eine Studie mit Ratten ergab, dass die zusätzliche Einnahme von Magnesium nicht nur die Lactatproduktion unterdrückt, sondern dass es während der sportlichen Aktivität auch zu einer Erhöhung der Glukoseverfügbarkeit und des Stoffwechsels im Gehirn kommt. Das ist deshalb von Bedeutung, weil Wissenschaftler heute annehmen, dass das Gehirn und das zentrale Nervensystem maßgeblich das Empfinden von Muskelermüdung beeinflussen. Eine höhere Glukoseverfügbarkeit im Gehirn könnte also zur Folge haben, dass die Ermüdung als weniger stark empfunden wird.